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Polizei Einstellungstest Live Webinar am 20.10.2022 ab 17:00 Uhr
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Erfahrungsbericht Schichtarbeit & Alltag eines Streifenpolizisten

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Hierbei handelt es sich nicht um einen originalen Erfahrungsbericht, sondern um einen leicht überspitzen und etwas Sarkasmus gespickten aber authentischen und realitätsnahen Erfahrungsbericht in Worte gepackt.

Eine Schicht bei der Polizei… – Teil 1

Geschrieben von Nobs
… aus Sicht eines Streifenbeamten. Leicht überspitzt, mit etwas Sarkasmus gespickt aber absolut authentisch und realitätsnah in Worte gepackt.

Polizei Portal – Aus dem Alltag eines Polizisten – Dienstsport

Donnerstagmorgen, um 10.00 Uhr – Dienstbeginn. So mancher aus der Schicht hat schon eine zweistündige Anfahrt, zum Dienstort im allseits beliebten Ballungsraum, hinter sich. Eigentlich würde Dienstsport auf dem Plan stehen, diesmal geht’s aber quer durch die Stadt, „PE“ (Polizeiliches Einsatztraining) ist angesagt. Nach knapp zwei Stunden mehr oder weniger intensiven Trainings von Fahrzeugkontrollen geht’s wieder zurück, quer durch die Stadt zur eigentlichen Dienststelle. Eile ist geboten, da ja um 13 Uhr schon die normale Schicht beginnt und die Kollegen der Frühschicht nach Hause wollen um für die Nachtschicht vorzuschlafen.

Polizei Portal – Aus dem Alltag eines Polizisten – Polizeiliches Einsatztraining

Kurz vor 13 Uhr, noch Dienstbesprechung, die „wichtigsten“ Neuerungen, die sich in der letzten Freischicht ergeben haben, durchgelesen und schon beginnt die „Mittagsschicht“. Diesmal bin ich, zusammen mit einem weiteren Kollegen aus meiner Schicht mit „Wache“ dran. Für alle Nichtpolizisten sei gesagt, dass hier unter anderem der Publikumsverkehr auf der Polizeidienststelle mit abgewickelt wird. Es warten bereits mehrere Bürger, die Ihre Anliegen und Probleme bei uns loswerden wollen.

Während sich der Rest der Schichtkollegen daran macht auf Streife zu fahren, bitte ich den Ersten aus dem Warteraum auf die Wache um mich um sein Anliegen zu kümmern. Doch irgendwie scheinen sich zwei Personen nicht einig zu sein, wer denn nun dran sei. Ein kurzes Wortgefecht später meldet der erste „Wachfall“ seine Geldbörse als verloren. Auf zum nächsten Fall – ein Verkehrssünder muss seinen Führerschein für ein Weilchen „in Urlaub schicken“. Leider hat er den passenden Bußgeldbescheid nicht dabei und ich muss ihn unverrichteter Dinge wieder nach Hause schicken um diesen zu holen. Da könnte ja jeder daher kommen und seinen Führerschein bei der Polizei abgeben!

Polizei Portal – Aus dem Alltag eines Polizisten – Alkoholsünder

Der nächste Herr, ein neuer Fall. Schon beim Betreten der Wache schwappt mir eine herbe Alkoholnote entgegen. Umso überraschter war ich, als mir der gepflegte, gut gelaunte Mann im mittleren Alter eröffnet, dass er am Vortag bei einer Verkehrskontrolle keinen Fahrzeugschein vorweisen konnte und diesen nun schnell vorzeigen will, bevor er zum nächsten Termin weiterfährt. Leicht verblüfft stellte ich fest, dass der Herr mit seinem Kleintransporter unterwegs ist. Der durchgeführte Alkotest ergab einen Alkoholwert im Bereich einer Ordnungswidrigkeit, welche ein Fahrverbot, eine Geldbuße und Punkte in Flensburg nach sich zieht. Kopfschüttelnd und leicht amüsiert über das rational nicht erklärbare schlechte Timing des letzten Besuchers, ging ich zum nächsten Fall über.

Polizei Portal – Aus dem Alltag eines Polizisten – Autodiebstahl

Eine ältere Dame, dem äußeren Anschein nach wohlhabend, will Ihren, fast neuen, Mercedes 500 SEL als gestohlen melden. Zu den Details befragt konnte sie nicht sagen, ob ihr Auto aus der Tiefgarage, dem Stellplatz vor dem Haus oder einem öffentlichen Parkplatz am Ort gestohlen wurde. Da ich hier ein äußerst komisches „Bauchgefühl“ hatte versuchte ich, der Geschäftsfrau zu entlocken, wo sie denn mit dem Fahrzeug noch gewesen sein könnte und vor allem ob sie es dort vielleicht nur „versehentlich“ vergessen hatte, aber – KEIN Erfolg, die Dame blieb standhaft dabei, dass Ihr das Fahrzeug gestohlen wurde. Nicht unbeträchtlichen Bürokratiewust später war alles aufgenommen und das vermeintlich gestohlene Auto zur Fahndung ausgeschrieben. Zutiefst dankbar und sehr redselig verließ die Dame die Polizeiwache.

Mittlerweile hatte auch der Verkehrssünder seine Unterlagen beisammen und wartete wieder, bis er an die Reihe kam. Diesmal passte alles und er durfte seinen Führerschein bei der Polizei lassen. Erfreulicherweise war das Wartezimmer jetzt leer. Ein Blick auf die Uhr sagte mir, dass bald Dienstschluss ist und mein Magen erinnerte mich daran, dass ich seitdem Morgen nichts mehr gegessen hatte. Gerade als ich in mein Wurstbrot biss, gab mir mein Kollege zu verstehen, dass eine Dame für mich am Telefon sei. Als ob ich es geahnt hätte, meldete sich am anderen Ende der Leitung das vermeintliche Diebstahlsopfer. Voller Freude erzählt sie mir, dass sie Ihr Fahrzeug unversehrt wieder aufgefunden hat. Sie hatte total vergessen, dass sie ja an diesem Tag noch beim Arzt war und von dort auf Grund des schönen Wetters zu Fuß nach Hause gegangen ist.

Innerlich leicht angesäuert machte ich mich an die Arbeit um die Fahndung nach dem Pkw zu widerrufen und alles weitere in die Wege zu leiten, was nötig war. Um 20.30 Uhr war alles erledigt und ich konnte leicht verspätet meinen Feierabend beginnen. Zu Hause angekommen noch kurz was gegessen, mit der Frau über den Tag gesprochen, ein paar Minuten fern gesehen und schon kam mir in Erinnerung, dass am nächsten Tag ja Frühschicht ist, der Wecker um 05.00 Uhr klingelt und ich jetzt besser schlafen gehe.

Eine Schicht bei der Polizei… – Teil 2

Die Frühschicht beginnt ruhig, es bleibt Zeit für einen Kaffe zu Dienstbeginn. Der erste Einsatz des Tages, den uns die Einsatzzentrale an diesem Morgen durchgibt, lässt uns schon auf einen arbeitsreichen Vormittag schließen. Ein Bürger hat gemeldet, dass sein mobiles Navigationsgerät über Nacht aus seinem Pkw gestohlen wurde. Die Seitenscheibe seines Fahrzeugs war eingeschlagen und sein Navi, dass er leichtsinnigerweise im Auto gelassen hatte, war weg. Kein Einzelfall, wie sich im Laufe des Vormittags noch zeigte. Eigentlich müsste man meinen, dass es eine Selbstverständlichkeit ist, seine Wertsachen, insbesondere mobile Navi´s, aus dem Fahrzeug zu entfernen. Aber schlauer wird mann immer erst dann, wenn es einen selbst betrifft und „das Kind schon in den Brunnen gefallen ist“.

Polizei Portal – Aus dem Alltag eines Polizisten – Radarpistole

Zwischen drei weiteren Anzeigenaufnahmen wegen Navi Diebstahl aus Pkw wurde durch uns noch der eine oder andere Verkehrsrowdie, Gurtmuffel und Handytelefonierer kontrolliert und auf ihre Verfehlungen hingewiesen, verwarnt oder angezeigt. Eine leidige und bei den Bürgern verständlicherweise sehr ungeliebte Aufgabe die wir hier zu erledigen haben. Angesichts der teilweise schrecklichen Bilder und Schicksale, die wir als Polizeibeamte bei Verkehrsunfällen miterleben müssen, aber auch eine dringende Notwendigkeit!

Gegen 13 Uhr war die Frühschicht dann beendet. Auf nach Hause und versuchen ein wenig Schlaf zu erwischen, bevor es wieder in die Nachtschicht geht. Das ist immer leichter gesagt als getan. Durch den Wechselschichtdienst kann sich der Körper auf keinen Rhythmus einstellen und so fällt auch das Schlafen oftmals nicht leicht, obwohl man eigentlich hundemüde ist.

Eine Schicht bei der Polizei… – Teil 3

Es ist 20:00 Uhr, vor uns liegen 10 Stunden Nachtschicht. Schon beim Betreten der Dienststelle, kurz vor Schichtwechsel, fiel mir auf, dass keine Streifenwägen vor der Dienststelle standen, was mich darauf schließen ließ, dass noch alle Streifen bei Einsätzen gebunden waren und wir wohl diese schnellstmöglich rauslösen müssen. Meine Vermutung bestätigte sich. Zusammen mit meiner Streifenpartnerin machte ich mich gleich auf den Weg, um die Kollegen bei einem Verkehrsunfall abzulösen.

An der Unfallörtlichkeit, dem Ende einer Bundesstraße, hat ein LKW Fahrer die Kontrolle über seinen 40-Tonner verloren, überfuhr die Leitplanke und krachte gegen einen Ampelmasten. Da es sich bei der Kreuzung auch um eine Autobahnauf- und Abfahrt handelt und noch reger Berufsverkehr herrschte, hieß es nun für uns, dass wir den Verkehr in geregelte Bahnen lenken müssen, bis das „Schlachtfeld“ wieder frei befahrbar und der Unfall von einer anderen Streifenbesatzung aufgenommen worden war. Also, raus aus dem Auto und rein in den Abgassmog des Münchner Feierabendverkehrs. Zu allem Überfluss fing es nach kurzer Zeit auch noch an zu regnen. Wir hatten zwar die üblichen, reflektierenden Verkehrsmäntel an, aber bei waagerechtem Regen und Sturmböen, hilft das im Gesicht und an den Beinen herzlich wenig. Trotz dieser widrigen Umstände müssen wir gerade bei solchen verantwortungsvollen Tätigkeiten immer hoch konzentriert zu Werke gehen. Die Erfahrung zeigt, dass man immer mit dem Fehlverhalten der Verkehrsteilnehmer rechnen muss. Dies gilt insbesondere bei solchen, nicht alltäglichen Situationen, denen der Kraftfahrzeugführer hier ausgesetzt ist.

Im Hinterkopf hatte ich einen Fall, der sich wenige Wochen zuvor, bei einem Kollegen meiner Schicht ereignete. Eben bei solcheiner Verkehrsregelung nach einem Unfall passierte ein erneuter Unfall, wobei der verunfallte Pkw nach dem Zusammenstoß nur knapp neben dem Kollegen vorbeischrammte und neben ihm auf dem Dach zum Liegen kam.

Nach gut einer Stunde war der Unfall aufgenommen und die Unfallstelle wieder befahrbar. Auch die Ampel war wieder instand gesetzt. Wir konnten total durchnässt und durchgefroren unsere Streife fortsetzen.

Polizei Portal – Aus dem Alltag eines Polizisten – Ehestreit

Kurze Zeit später, wir hatten noch keine Zeit unsere Hosen zu tauschen, erhielten wir von der Einsatzzentrale einen neuen Auftrag, der uns, wie sich später herausstellte, den Großteil der Nachtschicht beschäftigen sollte. Eine zunächst unbekannte Mitteilerin rief bei unserer Polizeidienststelle an, schrie um Hilfe und ehe sie weitersprechen konnte, wurde die Verbindung unterbrochen. Der Kollege auf der Wache hatte nun alle Hände voll zu tun. Er ermittelte die zur Rufnummer gehörenden Anschlussinhaberdaten und beorderte die Streifen und somit auch uns, zur entsprechenden Adresse.

Dort angekommen und ausgestiegen tönte uns schon lautes Geschrei entgegen. Ein torkelnder und aggressiv schreiender Mann stand im Unterhemd vor seinem Einfamilienhaus im Garten und kam auf uns zu. Er begrüßte uns mit den Worten „Kommts nur her, Euch zeig ich es genauso, wie meiner Frau!“ Da sich der Herr mit Worten nicht beruhigen lies, blieb uns keine große Wahl, wir mussten den aufgebrachten Mann fixieren um zu klären, was mit seiner Frau, der vermeintlichen Anruferin ist und ob sie Hilfe benötigt. Meine Streifepartnerin und ich kümmerten uns um den Aggressor und eine andere Streife suchte nach der Frau. Wie sich herausstellte eskalierte ein seit längerem andauernder Ehestreit. Der Mann würgte die Frau und drohte sie umzubringen. Glücklicherweise trug sie keine ernsthaften Verletzungen davon.

Da die Frau jetzt außer Reichweite war, konzentrierten sich die Aggressionen des alkoholisierten Mannes auf meine Kollegin und mich. Beschimpfungen und Beleidigungen, wie z.B. „Arschlöcher, Wixer und Dreckschweine“, waren hier noch das harmloseste, was wir uns anhören mussten. Auf dem Weg zur Wache im Laufe der weiteren Sachbearbeitung setzte der Betrunkene seine verbalen Entgleisungen gegen uns fort. Die Situation erforderte im Anschluss an die Sachbearbeitung noch eine Ausnüchterung in unserer Haftzelle. Man glaub kaum, wie schnell erwachsene Menschen ihre vermeintlich gute Kinderstube vergessen und zu welchen Kraftausdrücken so manche Männer im gesetzten Alter fähig sind.

Bei den eben geschilderten Vorkommnissen redet man im Polizeijargon von einer „Häuslichen Gewalt“und da es sich hierbei um keine Bagatellstraftat handelt, ist die Bürokratie und der damit verbundene „Schreibkram“ dementsprechend hoch und auch eilig. Als das abgeschlossen war, ergab sich die Gelegenheit für eine Brotzeit zu später Stunde, ehe wir unsere Streifenfahrt fortsetzten.

Polizei Portal – Aus dem Alltag eines Polizisten – Endspurt

Der Rest der Nacht gestaltete sich etwas ruhiger, neben der routinemäßigen Bestreifung von Wohn- und Industriegebieten in unserem Dienstbereich führten wir auch noch so manche Verkehrskontrolle durch. Abgesehen von ein paar Strafzetteln, die wir schreiben mussten blieben uns bis kurz vor Dienstschluss größere Einsätze erspart.

Gerade als wir uns auf den Weg zur Dienststelle und somit auch auf den Weg in unseren wohlverdienten Feierabend machen wollte, meldete sich die Einsatzzentrale bei uns. In einem herrschaftlichen Anwesen hatte die Alarmanlage ausgelöst. Hierzu muss gesagt sein, dass dies bei dem Anwesen ziemlich häufig der Fall ist und es bislang jedesmal ein Fehlalarm war. Man kann also durchaus von einem „Klassiker“ zum Schluss sprechen. Ungeachtet der vorangegangenen Fehlalarme müssen wir bei derartigen Einsätzen von einem tatsächlichen Einbruch ausgehen, bis wir uns vom Gegenteil überzeugt haben. Am Einsatzort angekommen hatten wir von außen keinerlei Anhaltspunkte für einen tatsächlichen Einbruch. Zusammen mit anderen Streifen wurde das betreffende Gebäude umstellt und auf den Eigentümer gewartet. Als dieser nach kurzer Zeit ankam und mit uns das Gebäude im inneren abging konnten wir uns von einem weiteren Fehlalarm überzeugen.

Mit diesem Einsatz endete unsere Nachtschicht, wir rückten ein und übergaben an unsere Kollegen, die zur Frühschicht eingeteilt waren. Einige Kollegen aus unserer Schicht, die nicht ganz freiwillig ihren Dienst im Ballungsraum München verrichten müssen, hatten jetzt noch eine Heimfahrt mit dem Pkw, von zwei Stunden oder mehr vor sich. Nicht gerade ungefährlich, wenn man bedenkt, dass man nach 10 Stunden Nachtdienst eigentlich nur noch eines will…

… schlafen!!!


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